Talbot College: Sophie Platz berichtet aus Bournemouth (England)
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Bournemouth

Als ich feststellen musste, dass ich wegen persönlichen Gründen nicht ein halbes Jahr nach England gehen konnte, wollte ich dennoch nicht aufgeben. Ich erfuhr über einer Freundin genaueres von Team-Sprachreisen und wollte mich direkt anmelden. Sie hatte sich für London entschieden, doch ich war eindeutig zu spät dran, sodass ich weiter suchen musste. Dank des vielfältigen Angebots stieß ich auf Bournemouth. Ich werde es nie bereuen, mich gleich für die Küstenstadt im Süden Englands entschieden zu haben. Team-Sprachreisen hat mich perfekt vorbereitet für die Reise, meine erste ohne Eltern im Ausland. Zwar bin ich alt genug, doch hatte ich immer noch meine Bedenken. Durch die Informationsveranstaltungen und die Informationszettel aber bekam ich ein beruhigendes Gefühl was die Reise und die dazugehörigen Formalitäten betraf, doch die Frage, wie es ist, ganz alleine im Ausland zu sein, möglicherweise gar keinen Anschluss zu finden legte sich erst, als ich in Heathrow
-endlich angekommen- die ersten Bekanntschaften machte. Erst dort wurde mir klar, dass ich nicht mit 100 anderen deutschen Jugendlichen, die über Team gebucht hatten, meine 2 Wochen in Großbritannien verbringen würde, sondern mit Menschen aus aller Welt. Das Tolle daran ist, mit diesen zwei Mädchen, die ich direkt am Flughafen kennen lernte, stehe ich immer noch im Kontakt und wir wollen nächstes Jahr mit zwei anderen Mädchen aus Mailand wieder zurück kommen. Die beiden Italienerinnen kommen mich sogar im Winter besuchen. Ich rate also jedem, die Bedenken über den Anschluss und das Freunde finden haben, es nicht zu ernst zu nehmen, allerdings muss man sich trauen, die Leute anzusprechen, was mir anfangs nicht leicht fiel, doch mir war klar, ich musste diesen Schritt wagen.
Als ich also in England schließlich angekommen war und wir nach Bournemouth gebracht wurden,  tauschte man sich in den Taxen aus und knüpfte erste Kontakte. Angekommen im Campus wurden wir freundlich begrüßt und erhielten ein Lunchpaket, kein wichtiges Argument, aber immerhin ein Zeichen des Willkommenheißens. Der Campus der „Talbot University“, wo man unter anderem auch Schauspiel studieren kann, ist wirklich schön, und vor allem sauber und sicher.
Dann wurden wir eingewiesen, besonders deutlich wurde dabei das Wort Respekt. Dies sollte wirklich ernst genommen werden, besonders bei der Vielzahl der Nationalitäten. Auch zu beachten ist, dass man sehr viele Freiheiten hat, aber es dennoch, wie sollte es anderes sein, Regeln gibt, an die sich gehalten werden muss. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen hat dies jeder getan. Die Wohnhäuser sind wie eine kleine Siedlung von Reihenhäusern angeordnet, bei dem man sich jeweils zu viert ein Haus (Bad, Toilette, Küche, Wohnzimmer) teilte, dennoch aber sein
eigenes Zimmer mit allem Notwenigen hatte.
Am ersten Abend unternahmen wir einen kurzen Ausflug in die Innenstadt und zum Strand, zu Fuß etwa 20 Minuten.
Spaß ist natürlich das Wichtigste, aber lernen sollten wir auch, deshalb schrieben wir einen Einstufungstest, der für jeden zu schaffen ist, dazu gehört ein Lückentext und das freie Schreiben, wieso man sich für einen Aufenthalt im Ausland entschied, aber auch eine kurze mündliche Prüfung. Davor hatte ich am meisten Angst, vollkommen unnötig kann ich jetzt sagen. Die Schüler werden dann nach Können in verschiedene Level eingeteilt, bei denen immer Klassen von etwa 10-15 Leuten entstanden, eine angenehme Größe. Unterricht war entweder morgens für eine Gruppe, für die anderen nachmittags. Je nachdem in welche man eingeteilt wurde, hatte man entweder morgens Aktivitäten (Ausflüge, Strand, Sport, etc) oder nachmittags. Dieses System wechselt jede Woche. Die Lehrer haben uns sehr viel beigebracht, der Unterricht wurde interessant gestaltet und machte Spaß, etwas was ich in Deutschland nicht immer erlebe.
Samstags werden immer große Ausflüge unternommen, das heißt zum Beispiel London, Mittwochs waren wir einmal in Pool Harbour auf einem Bootstrip, ein weiteres Mal in New Forest die Autosammlung anschauen.
Unsere Staffs, oft Studierende der Universität, legten ebenfalls sehr viel Wert auf die Sicherheit und waren stets ansprechbar. Doch das Wichtigste ist, unsere Betreuer waren sehr unterhaltsam und freundlich.
Um auf die Sicherheit zurückzukommen, gleich zu Anfang wurden wir von einem sehr freundlichen englischen Polizisten in die Regeln und Sicherheitsmaßnahmen eingeführt, die uns allerdings nichts verbieten, sondern uns nur zeigen sollten, wie man Schlimmeres verhindern kann.
Die Abendaktivitäten waren sehr gut gestaltet, vor allem aber individuell. Montags fand  der Filmabend statt, Mittwochs immer Disco (in der zweiten Woche mussten die Jungs als Mädchen und umgekehrt kommen).

Alles in Allem waren diese zwei Wochen zwei der Schönsten meines Lebens, ohne zu übertreiben. Ich kann jedem raten einmal
alleine ins Ausland zu gehen, sei es nun Bournemouth, überhaupt England oder Malta. Es gibt so viele Angebote. Außerdem sollte man die Bedenken übers Alleinsein im Ausland vergessen, man findet Freunde, sogar sehr schnell. Dieses internationale Gefühl hatte ich sonst noch nirgends so stark gespürt, es macht wirklich Freude. Am Ende wollte ich nicht mehr nach Hause. Ich werde nächstes Jahr wieder nach Bournemouth gehen.
Wer Bedenken wegen dem Wetter hat, niemand kann das vorher sehen, allerdings hat es nur 2 Mal in 13 Tagen geredet, man kann also entspannt schwimmen gehen. Der Strand ist sauber und wunderschön. Macht euch nur übers Koffer – Packen Gedanken und die Formalitäten. Man kommt gut an und wieder zurück.

P.S. Wenn es euch nichts ausmacht, geht alleine. Man lernt viel mehr und es macht genauso Spaß. Mit einer Freundin ist es auch schön, aber ich bereue nicht, allein gegangen zu sein.