Toronto: Julia Keller berichtet aus Toronto (Kanada)
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Mein Sprachkurs in Toronto/Kanada

„Alle Passagiere gebucht auf Air Canada Flug 873 nach Toronto werden gebeten, sich zum Flugsteig zu begeben.“- Dies war der Startschuss in mein bisher größtes Abenteuer. Ich stand am Flughafen Frankfurt und umarmte meine Eltern ein letztes Mal bevor ich mich für 23 Tage nach Toronto begab. Zugegeben- ich war richtig nervös. Der Flug dauerte 7 Stunden und 30 Minuten. Ich konnte natürlich vor Aufregung weder schlafen noch einen der zahlreichen Snacks verspeisen. Um 12:15 Ortszeit sind wir dann in Toronto gelandet und ich war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Am Flughafen wurde ich von einem Mitarbeiter der Schule abgeholt und zu meiner supernetten Gastfamilie gebracht. Sie wohnten in einem kleinen Haus in einem Außenbezirk von Toronto und stammten von den Philippinen. Allerdings wohnten sie schon seit 25 Jahren in Kanada und sprachen perfekt Englisch. Die Wohngegend war sehr schön und familiär. Das einzige, woran ich mich während meines ganzen Aufenthaltes nicht gewöhnen konnte, war der ununterbrochene Lärm der Flugzeuge, die direkt über unser Haus flogen. An meinem Ankunftstag war ich zu keiner größeren Aktion mehr fähig, da mich die Zeitumstellung( 6 Stunden früher als in Deutschland) ziemlich aus den Socken gehauen hatte. Meine Gastmutter und ich brachten noch eine andere Austauschschülerin aus Brasilien, deren Aufenthalt in Kanada bereits zu Ende war zur U-Bahn Station und ansonsten redete ich an diesem Tag also nur noch ein bisschen mit meinen Gasteltern und begab mich danach umgehend in mein Bett. Am nächsten Tag kam noch eine Brasilianerin an, mit der ich auch jeden Morgen zur Schule fuhr. Unsere Gastmutter zeigte uns den Weg zur Bushaltestelle und fuhr die Strecke zur Schule einmal komplett mit uns ab. Wir mussten circa 5 Minuten bis zur Bushaltestelle, an der der Bus zur U-Bahn Station abfuhr, laufen. Die U-Bahn brauchte circa 35-40 Minuten ins Zentrum.

Am Montag war auch schon der erste Schultag, an dem ein Einstufungstest geschrieben wurde. Man konnte auswählen, welche Fächer man vormittags und nachmittags belegen möchte. Am Vormittag (9-12 Uhr) hatte ich Communication A2, was für Advanced 2 steht und nachmittags Conversation. Meine Lehrerinnen waren beide sehr nett und ich fand schnell Anschluss. Während meines gesamtem Aufenthaltes habe ich nur 2 Deutsche kennengelernt, jedoch mussten wir in der Schule Englisch sprechen, da man sonst vom Unterricht suspendiert wird. ;)  Ansonsten hatte ich vor allem viele brasilianische Freunde, da circa 80 % der ganzen Schüler aus Brasilien kommen. Nachmittags gab es verschiedene Freizeitangebote der Schule, an denen ich aber nur 2 mal teilnahm, da ich meistens individuell mit Freunden in der Stadt unterwegs war. Wir waren relativ oft im Eaton Centre, was nicht nur ein riesiges Shopping-Center, sondern auch eine Gefahr für den Geldbeutel ist. ;) An einem schönen sonnigen Tag fuhr ich mit einer Deutschen und einem Brasilianer zu Toronto Islands. Das ist eine künstlich Angelegte Inselgruppe im Lake Ontario. Von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Skyline und die Strände sind auch sehr schön!

Am Wochenende bot die Schule ebenfalls verschiedene Aktivitäten an.  So fuhr ich am 2. Wochenende zum Beispiel zu den Niagara-Fällen. Obwohl es teilweise geregnet hat und relativ kühl war, war dieser Tag ein Highlight während meiner Zeit in Kanada. Wir sind dort mit einem Boot gefahren, was uns ganz nah an die Fälle gebracht hat. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, sich von den gigantischen Wassermassen vollregnen zu lassen, so seltsam das klingen mag. J Wie ich finde, ist dieser Ausflug ein Muss für jeden, der nach Toronto fährt. Doch die Erfahrung, die ich eine Woche später machte, wird mir wohl wirklich ein Leben lang im Gedächtnis bleiben- ich fuhr zusammen mit 4 Freunden für 4 Tage nach New York. Wir starteten bereits am Freitag um 5 Uhr in der Frühe und kamen nach 13 Stunden im Bus gegen 6 Uhr endlich in New York an. Unser Hotel lag circa 20 Autominuten von NY entfernt, um genau zu sein im Bundesstaat New Jersey, allerdings konnten wir von unserem Ort aus schon die Lichter der Skyline von Manhattan sehen. Am ersten Abend sind wir dann auch gleich in die Stadt gefahren und hatten Zeit, uns am Times Square umzusehen. Ich war einfach überwältigt, als ich inmitten des Lichtermeeres stand, da ich New York bis jetzt nur aus meinem Englischbuch kannte. Die nachfolgenden 3 Tage waren sowohl einige der schönsten, aber auch der kräftezehrendsten während meines Aufenthaltes. Um 7 Uhr in der Frühe klingelte der Wecker und es folgte ein Tag voller Programm. Unsere Organisation hatte alle Sehenswürdigkeiten von New York in 2 Tage gepackt. Wir besuchten alle Orte, die Touristen anziehen: das Rockefeller Center, das Denkmal zu den Terroranschlägen am 9. September, das Empire State Building, die Brooklyn Bridge, die Statue of Liberty, die Wall Street, das American Museum of Natural History ( Drehort für „Nachts im Museum“), den Central Park und natürlich den Times Square und Broadway. Ich kann gar nicht das Gefühl beschreiben, das ich bekam als ich nachts um 1 endlich in meinem Bett lag, denn ich spürte weder meine Unterschenkel noch meine Füße. Aber trotz allem war vor allem diese New York Reise unvergesslich. Ich kann es nur jedem empfehlen, zumal es für 4 Tage sehr preisgünstig war. Als ich aus New York zurück kam brach auch schon meine letzte Schulwoche an. Ich fing an, alle meine Freunde, Lehrer und Klassenkameraden auf meiner Kanadafahne unterschreiben zu lassen  und bereitete mich langsam darauf vor, wieder zurück nach Deutschland zu müssen. Ich habe während meiner Zeit in Kanada wirklich gar nichts aus Deutschland vermisst( bis auf das Wasser mit Sprudel :D ). Gerne wäre ich noch ein paar Wochen und Monate in Kanada geblieben, da ich mich dort sehr wohl gefühlt habe. Die Erfahrungen die ich gesammelt habe, werden mir immer in Erinnerung bleiben und die erworbenen Sprachkenntnisse führen mich hoffentlich mit Erfolg durch den Englischunterricht in den letzten 2 Schuljahren durch die ich mich jetzt noch beißen werde. In Kanada ist mir vor allem sehr viel persönliches klar geworden und ich habe das Gefühl, dass ich an dieser „Aufgabe“ gewachsen bin. Für mich steht definitiv fest, dass ich nochmal nach Kanada zurückkehren werde, ob privat oder mit einer Sprachreise entscheide ich, wenn es dann soweit ist. Ich vermisse die Menschen, die ich kennengelernt und ins Herz geschlossen habe unendlich sehr und momentan fällt es mir sehr schwer, mich wieder an den deutschen Rhythmus zu gewöhnen ;)

Ich kann nur alle ermutigen, auch einmal in ein Land zu fahren, was etwas weiter weg ist, weil sich eine ganz neue Welt eröffnet, und vor allem kann ich jedem einen Sprachkurs in Toronto an der ILSC empfehlen, da diese Schule wirklich top ist! An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei Team! Für die kompetente Beratung und Organisation bedanken!:)

All in all kann ich sagen- es war die beste Erfahrung meines Lebens!

Julia Keller